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Schlagwort: Foresight

Warum das Denken in Szenarien wichtiger denn je ist

2012 meldete der einstige Film- und Kamera-Pionier Kodak Insolvenz an. Die gängige Erzählung: Der Konzern habe den Digitalisierungs-Trend verschlafen. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit? Die Geschichte hinter Kodaks Niedergang ist weitaus vielschichtiger. Denn ironischerweise war es ein Ingenieur bei Kodak, der die erste Digitalkamera erfand. Dass das Unternehmen diese bahnbrechende Innovation nicht für sich nutzte, ist jedoch nicht der eigentliche Kern des Problems.  

Kodak war mehr als ein Kamerahersteller – sein Geschäftsmodell ruhte auf Filmrollen, Chemikalien, Fotopapier und Dunkelkammertechnik. Doch wie oft drucken wir heute noch Fotos aus, beschriften sie liebevoll und bewahren sie in Alben oder Kisten auf? Als Hobby-Fotografin habe ich über 30.000 Bilder in meiner Cloud gespeichert – das letzte Mal, dass ich ein Foto gedruckt habe, liegt Jahre zurück. Ich erinnere mich, wie wir früher nach jedem Urlaub Freunde eingeladen haben, um gemeinsam durch analoge Fotoalben zu blättern. Heute teilen wir unsere Erinnerungen mit unseren Liebsten in Echtzeit über WhatsApp, auf Instagram oder Facebook.  

Kodak hat die Digitalisierung nicht verschlafen – im Gegenteil, das Unternehmen investierte sogar in digitale Plattformen, die den Fotodruck online ermöglichten. Was sie nicht antizipiert hatten, waren die gesellschaftlichen Konsequenzen und neuen Konsumentenverhalten.

Was wir davon lernen können: Trends, so eindeutig sie im Moment erscheinen mögen – wie derzeit der Hype um Künstliche Intelligenz –, sind nur ein kleiner Ausschnitt der Zukunft. Sie verleiten dazu, z.B. technologische Entwicklungen isoliert zu betrachten, ohne die tiefgreifenden Wechselwirkungen und deren Konsequenzen zu bedenken. Wenn Unternehmen für die Zukunft planen, helfen auch Forecasts nur bedingt weiter: Sie extrapolieren Vergangenes, projizieren Linien in die Zukunft – und übersehen dabei oft die tektonischen Verschiebungen, die unsere Welt wirklich verändern. 

Unternehmen wie IKEA haben daher ihre strategische Planung längst angepasst. CEO Jesper Brodin sagte 2023 in einem Interview mit der Financial Times: „Wir lachen heute darüber, dass wir früher Einjahresbudgets aufstellten und um 0,3 Prozent richtig oder falsch lagen.“[1]

Statt starrer Prognosen setzt das Unternehmen schon lange auf Szenarien – eine Vielfalt möglicher Entwicklungen, um besser auf Unsicherheiten vorbereitet zu sein. Denn in Zeiten wachsender Komplexität ist es unerlässlich, mit mehreren Zukünften zu planen.  

Das Denken in Szenarien hat sich zu einer der entscheidenden Disziplinen unserer Zeit entwickelt. Wer verschiedene Handlungsoptionen in der Schublade hat, kann schneller reagieren, bleibt handlungsfähig und trotzt Krisen mit Weitsicht. 

Als Zukunftsforscher üben wir uns seit Jahren in dieser Kunst. In aufwendiger Forschungsarbeit haben wir Szenarien entwickelt, die wir regelmäßig gemeinsam mit Führungskräften durchspielen, um die Robustheit ihrer Geschäftsmodelle zu testen.

Dabei kombinieren wir langfristige Entwicklungen und ihre Wechselwirkungen mit branchenspezifischen Trends und analysieren, welche Konsequenzen für Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie und Politik entstehen – und was das für Unternehmen bedeutet.  

Man könnte sagen: wir haben es uns zur Mission gemacht, den Blick über simple Trends hinauszuheben und zu verhindern, dass europäischen Unternehmen das gleiche Schicksal ereilt wie einst Kodak. 

Wenn Sie einmal in mögliche Zukunftsszenarien eintauchen wollen: Unsere Szenarien stehen öffentlich zum Download bereit:

Zukunftsszenarien für Europas Wirtschaft in einer neuen Weltordnung

Die geopolitischen Verschiebungen der letzten Jahre markieren das Ende einer Ära. Der Angriff auf die Ukraine, Handelskonflikte zwischen den USA und China und die wachsende wirtschaftliche Unsicherheit zeigen: Die Weltordnung ist im Wandel. Nicht zuletzt mit der Wiederwahl Trumps steht Europa vor der Frage, wie es sich strategisch positionieren kann. Was bedeutet das für Unternehmen?

Zukunftsszenarien für die Industrie und Industriearbeit in Deutschland

Steigende Energiepreise, geopolitische Unsicherheiten und ein tiefgreifender Wandel in der Arbeitswelt – die deutsche Industrie steht an einem Wendepunkt. Doch welche Szenarien gibt es für die deutsche Industrie über die Deindustrialisierungs-Rufe hinaus? Und was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit? 

Zukunftsszenarien für den europäischen Kapitalmarkt

Die Debatte um Sondervermögen zeigt deutlich, wie tief die Finanzierungsherausforderungen für die Transformation der Wirtschaft reichen Es stellt sich die grundsätzliche Frage über Deutschland hinaus: Was sind die Herausforderungen des europäischen Kapitalmarkts, um künftige Transformationen zu bewältigen? In den Szenarien, die Themis Foresight gemeinsam mit der NORD/LB entwickelt hat, untersuchen wir genau diese strukturelle Problematik, insbesondere mit Hinblick auf die Netzero-Transition der Wirtschaft.

Wir hoffen, Sie nehmen ein paar neue Perspektiven aus diesen Veröffentlichungen mit. Wir freuen uns jederzeit über einen Austausch und Ihre Gedanken dazu! Wenn wir Ihre Neugierde geweckt haben, dann vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns.


[1] https://www.ft.com/content/456baa69-83df-4c7f-af7b-49e6451a1183

Wie sieht die Industrie in Deutschland in 20 Jahren aus?

Wie sieht die Industrie in Deutschland 2045 aus und was bedeutet das für die Arbeit im Industrie-Kontext? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Studie „Zukunftsszenarien für die Industrie und Industriearbeit in Deutschland“, die Themis Foresight gemeinsam mit ihren Partnern Südwestmetall, DB und Perthex erarbeitet hat. In einer Abschlussveranstaltung mit über 60 Vertreter:innen aus Industrie, Bildung, Gewerkschaften und Politik wurden die finalen Ergebnisse vorgestellt und intensiv diskutiert.

Vier Szenarien für die Zukunft der Industrie

Welche Rahmenbedingungen beeinflussen die industrielle Entwicklung? Welche Rolle spielen Automatisierung, Globalisierung und Standortpolitik? Und welche Qualifikationsstufen und Fähigkeiten werden in der Industriearbeit von morgen gefragt sein? Die Studie identifiziert vier plausible Szenarien:

  1. Deeptech Deutschland
    Deutschland wird zum führenden Standort für hochspezialisierte, technologische Innovationen. Forschung und Entwicklung treiben das Wachstum, während hochautomatisierte Produktionsprozesse einfache Tätigkeiten ersetzen. New Collar Worker mit spezialisierten Qualifikationen sind gefragter denn je.
  2. Designed in Germany, Made in the World
    Deutschland bleibt ein Innovationsstandort, die Produktion verlagert sich jedoch zunehmend ins Ausland. Wertschöpfung entsteht vor allem durch Forschung, Entwicklung und Design, während klassische Produktionsarbeitsplätze weitgehend entfallen. Die Abhängigkeit von globalen Lieferketten steigt.
  3. Europäische Regional-Industrie
    Die Produktion konzentriert sich auf Europa – ein Schritt hin zu mehr wirtschaftlicher Resilienz und weniger geopolitischer Abhängigkeit. Der Fokus liegt auf nachhaltiger, regionaler Fertigung. Handwerkliche und manuelle Tätigkeiten bleiben relevant, da Automatisierung nicht in allen Bereichen umsetzbar ist.
  4. Local-for-Local-Industrie
    Die globale Industrieproduktion wird stärker dezentral organisiert. Unternehmen setzen auf regionale Produktionsstandorte, um Märkte lokal zu bedienen. In Europa führt das zu einer verstärkten Automatisierung und einer Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften, während einfache Tätigkeiten zunehmend entfallen.

Szenarien als strategisches Werkzeug für die Industrie

„Szenarien helfen Unternehmen, sich auf unterschiedliche Zukunftsoptionen vorzubereiten und Unsicherheiten zu navigieren. Sie sind keine Prognosen, sondern ermöglichen es, strategische Weichenstellungen frühzeitig zu treffen“, erklärt Carina Stöttner, Themis Foresight.

In einer abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Barbara Resch (IG Metall Baden-Württemberg), Dr. Joachim Schulz (Südwestmetall), Hanno Hoehn (MANN+HUMMEL Group), Prof. Dr. Hubertus Bardt (Institut der deutschen Wirtschaft) und Carina Stöttner (Themis Foresight) die Konsequenzen der Szenarien für Industrieunternehmen, Beschäftigte und Politik. Die Diskussion wurde moderiert von Jan David Ott (Themis Foresight).

Zukunfts-Szenarien für die Industrie und Industriearbeit

Die vier Zukunftsszenarien stehen ab sofort zum kostenfreien Download bereit.

Nächste Schritte und Anwendung in der Praxis

Die Studie ist ein Ausgangspunkt für weiterführende Diskussionen und konkrete Ableitungen für Unternehmen, Verbände und Politik. In den kommenden Monaten wird Themis Foresight Workshops mit Unternehmen und Branchenverbänden durchführen, um die Szenarien auf spezifische Geschäftsmodelle, Industriecluster und politische Rahmenbedingungen anzuwenden.

Wer mehr über die Szenarien erfahren möchte, hat die nächste Gelegenheit beim Handelsblatt Live-Event zur „Zukunft Stahl“ Anfang März, wo Themis Foresight die Ergebnisse erneut vorstellen wird.

Über Themis Foresight

Themis Foresight unterstützt Unternehmen dabei, die Chancen zukünftiger Entwicklungen zu erkennen und aktiv zu gestalten. Durch strategische Vorausschau und Zukunftsszenarien helfen wir Industrie, Politik und Verbänden, langfristige Entscheidungen auf eine belastbare Basis zu stellen.

📩 Kontakt für weitere Informationen: Carina Stöttner – cs@themis-foresight.com

Jan Berger im Interview mit Forbes: „Wir sollten von Tschechien lernen.“

Gründer und Geschäftsführer von Themis Foresight, Jan Berger, hat Forbes Tschechien kürzlich ein Interview gegeben. Er spricht dabei über die Zukunft der europäischen Industrie, dem wirtschaftlichen Potenzial Tschechiens und über die Macht der Zukunftsforschung. In der Zukunftsforschung sieht Berger heute die Herausforderung, nicht nur eine Zukunft, sondern alternative Szenarien zu analysieren. Unternehmen suchen bei ihm Antworten auf die zentrale Frage: „Wie kann ich in der Zukunft erfolgreich sein?“.

Das Interview gibt es auf Tschechisch hier nachzulesen:

Wirtschaftliches Potenzial in Tschechien

Laut Berger hat Tschechien enormes Potenzial und verfügt über starke Kompetenzen in zukunftsweisenden Branchen wie Maschinenbau, Chemie und Digitalisierung. Besonders bemerkenswert sei die Qualität der tschechischen Ingenieure und die Verbindung traditioneller Industrien mit digitalen Innovationen. „Die tschechische Wirtschaft wird jedoch nur dann florieren, wenn sie global agiert und sich nicht allein auf Europa beschränkt“, betont Berger.

Berger kritisiert die Arroganz Deutschlands und Brüssels gegenüber mittel- und osteuropäischen Ländern. Er sieht in Ländern wie Tschechien, Polen oder den baltischen Staaten Vorreiter im Bereich der Digitalisierung und Innovation. Diese Länder hätten durch Experimentierfreude und Innovationshunger gezeigt, wie erfolgreiche Transformationsprozesse aussehen können.

Der Weg in die Zukunftsforschung

Jan Berger wuchs im Osten Deutschlands auf. Das prägte auch seine beruflichen Wege: „Ich habe damals die Veränderungen aus nächster Nähe erlebt, die für die weitere Entwicklung entscheidend waren. Die Geschwindigkeit und Dynamik der Veränderungen, die Ende der 1980er Jahre im Ostblock begannen, als Hunderttausende Menschen aktiv ihre Zukunft gestalteten, beeinflussen mich bis heute. Ich habe in der Medienbranche, in der Immobilienwirtschaft und im IT-Bereich gearbeitet, aber immer in Verbindung mit Innovationen und der Zukunft. Ich habe mich gefragt, welche Trends als Nächstes kommen, und das hat mich zur Zukunftsforschung geführt. Das Ziel ist klar: eine bessere Zukunft gestalten.“ Als studierter Historiker hilft ihm der Blick in die Vergangenheit:

„Ich sage immer: Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“

– Jan Berger

Foresight: Herausforderungen und Antworten für Unternehmen

Im Interview erklärt Zukunftsforscher Jan Berger, dass die Arbeit in der Zukunftsforschung heute spannender und komplexer denn je ist. Er betont, dass es nicht mehr um die Erforschung einer einzigen Zukunft geht, sondern um die Analyse alternativer Szenarien. „Wir betrachten nicht nur eine kleine Region, eine Technologie oder ein Geschäftsmodell, sondern die gesamte globale Entwicklung, neue Formen des systemischen Wettbewerbs und neue Marktstörungen,“ sagt Berger. Die einfachen Antworten von vor zehn Jahren gibt es nicht mehr, was die Projekte für Unternehmen heute noch interessanter macht.

Unternehmen wenden sich laut Berger mit einer zentralen Frage an ihn: „Wie kann ich in der Zukunft erfolgreich sein?“ Dabei lassen sie sich in zwei Gruppen einteilen: Einerseits jene, die erkennen, dass ihr Geschäftsmodell an Grenzen stößt und innovieren müssen. Andererseits Unternehmen, die eine starke Marktposition haben, diese aber in einer sich wandelnden Welt verteidigen wollen.

Berger arbeitet mit vielen namhaften Unternehmen, darunter auch DAX40-Konzerne. In diesen Projekten spielen Themen wie die Verschiebung von Machtverhältnissen zwischen globalen Wirtschaftsblöcken und der Aufstieg des globalen Südens eine entscheidende Rolle. Eine tiefgehende Zukunftsstudie kann bis zu acht Monate dauern. Aber auch kürzere Projekte, bei denen spezifische Technologien oder Geschäftsmodelle analysiert werden, sind möglich.

Berger zeigt, dass Zukunftsforschung heute mehr als nur Trendprognosen ist. Sie erfordert ein ganzheitliches Verständnis von globalen Entwicklungen und hilft Unternehmen, die richtigen Entscheidungen für eine erfolgreiche Zukunft zu treffen.

Zukunft der Industriearbeit: Insights aus dem Future Lab in Frankfurt

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Die Teilnehmer:innen des Future Labs. Foto: Christian Bartle

Im Rahmen unseres Future Labs in Frankfurt trafen sich über 30 Vordenker:innen aus verschiedenen Branchen, um die künftigen Herausforderungen und Chancen der Industriearbeit zu analysieren. Im Fokus standen sechs zentrale Handlungsfelder:

  1. Bildung und Bildungspolitik
  2. Integrations- und Migrationspolitik
  3. Arbeitsrecht
  4. Mitbestimmung und Betriebsverfassung
  5. Personalmanagement
  6. Arbeitsmarktpotenziale

Diese Themen wurden im Kontext von drei Szenarien intensiv diskutiert:

  1. DeepTech-Szenario: Deutschlands Industrie als globaler Technologieführer, der Innovationen vorantreibt und auf Klimaneutralität ausrichtet. Die Frage bleibt: Haben wir die nötigen Kompetenzen, um langfristig international führend zu bleiben?
  2. Designed in Germany – Made in the World: Der Fokus liegt auf Entwicklung und Design in Deutschland, während die Produktion weltweit optimiert wird. Kann dieses Modell nachhaltiges Wachstum sichern?
  3. Europäische Regional-Industrie: Protektionismus und Resilienz dominieren. Die Industrie konzentriert sich auf den europäischen Binnenmarkt. Doch welche Konsequenzen hat dies für Innovation und internationale Zusammenarbeit?

Alle Szenarien verdeutlichen die Notwendigkeit unterschiedlicher Kompetenzen, flexibler Bildungssysteme und angepasster arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen. Die finalen Ableitungen werden in den kommenden Monaten präzisiert, die vollständige Studie folgt im Januar 2025. Eine erste Analyse steht bereits jetzt auf unserer Website zum Download bereit.

Am 30. Januar 2025 findet in Stuttgart eine Veranstaltung statt, in der die finalen Ergebnisse in feierlichem Rahmen vorgestellt werden. Interessierte können sich an Carina Stöttner (cs@themis-foresight.com) melden.

Ein besonderer Dank gilt der DB Systel GmbH als Gastgeber und Ann Miller-Rauch für das inspirierende Grußwort.

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Die Zukunft der Industrie und Industriearbeit – Studie

Die bereits veröffentlichte Analyse gibt es hier kostenfrei zum Download.

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Volle Zukunft voraus: Carina Stöttner auf dem 5. Nexel Symposium

Das 5. Nexel Symposium des Netzwerks Qesar in Schwäbisch Hall stand ganz im Zeichen der Zukunft – und bot einen Tag voller tiefgehender Diskussionen und spannender Einblicke. Unter dem Motto „Volle Zukunft voraus“ wurden wegweisende Perspektiven auf die kommenden Jahrzehnte der Industrie beleuchtet. Gemeinsam mit anderen Referenten wie Prof. Dr. Michael Groß, Ralf Bouffleur und Gert Hansen gab Carina Stöttner auf der Bühne einen Einblick in die Zukunft und anstehende Veränderungen.

Ein zentrales Thema des Symposiums war die Bedeutung von Kooperation in der Industrie der Zukunft. Carina Stöttner gab dabei einen umfassenden Überblick über drei Szenarien zur zukünftigen industriellen Entwicklung. Sie zeigte auf, mit welchen Herausforderungen Unternehmen in jedem dieser Szenarien konfrontiert sein könnten und welche Chancen frühzeitig ergriffen werden sollten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was bedeutet dies konkret für Branchen wie die Verpackungsindustrie, den Maschinenbau, die Optik, die Automobilindustrie und die Chemieindustrie? Jedes Szenario erfordert unterschiedliche Anpassungsstrategien und bringt spezifische Risiken und Potenziale mit sich. Unternehmen müssen agiler werden, neue Technologien frühzeitig integrieren und über Branchen hinweg stärker zusammenarbeiten, um sowohl Herausforderungen zu bewältigen als auch Chancen optimal zu nutzen.

Das Symposium bot nicht nur eine Plattform für den Austausch von Ideen, sondern auch wertvolle Impulse für die strategische Planung und Weiterentwicklung ganzer Industriezweige. Wir freuen uns bereits auf die kommenden Veranstaltungen und die weitere Vertiefung dieser zukunftsweisenden Themen.

85% glauben an eine erfolgreiche Industrie in Deutschland: Ergebnisse unserer Foresight-Studie zu zukünftiger Industrie und Arbeit in Deutschland

Im Bild: Die Teilnehmer:innen des Future Labs im Look21 des Gastgebers Südwestmetall.

Wir sind inmitten einer Transformation. Nicht nur die letzten Wahlergebnisse zeigen: Etablierte und neue Akteure kämpfen um die Gunst der Gesellschaft – die Annahme, dass tradierte Parteien auch in Zukunft in die Regierung einziehen werden, ist längst nicht mehr selbstverständlich. Wir befinden uns in einer Phase der Aushandlung neuer Werte, in der eine Dissonanz zwischen Erneuerung und Beharrung herrscht und verschiedenste Meinungen und Ideologien koexistieren. Was für Politik und Gesellschaft gilt, gilt auch für die Wirtschaft. Während die Deindustrialisierung mediale Diskurse dominiert, blickt Themis Foresight offen auf die Zukunft der Industrie: nichts ist entschieden. So turbulent die Zeiten scheinen mögen, zeigen sie doch vor allem, dass wir noch inmitten einer Neu-Orientierung stecken. Eine Themis Foresight Umfrage unter über 90 Wirtschaftslenkern, Analysten und Industrievertretern zeigt, dass nur etwa ein Sechstel der Befragten an eine tatsächliche Deindustrialisierung glaubt.

Am 18. Juni fand in Stuttgart, mit freundlicher Unterstützung unseres Partner-Unternehmens Südwestmetall, unser jüngstes Future Lab statt. Diese Veranstaltung bot uns die Gelegenheit, die Ergebnisse unserer Studie „Zukunft der Industriearbeit“ zu präsentieren. Diese basieren auf 30 Tiefen-Interviews sowie einer umfassenden Umfrage, die wertvolle Einblicke in die zukünftige Entwicklung der Industriearbeit geben.

Studienergebnisse: Ein Überblick

Carina Stöttner stellte die zentralen Ergebnisse der Umfrage vor, die unter über 90 Wirtschaftslenkern, Analysten und Industrievertretern durchgeführt wurde. Dabei wurde deutlich, dass nur etwa ein Sechstel der Befragten an eine tatsächliche Deindustrialisierung glaubt. Mehr als ein Drittel der Befragten ist davon überzeugt, dass Deutschland in Zukunft eine deutlich diversifiziertere Industrie haben wird und als technologischer Vorreiter mit Deeptech-Lösungen agieren wird. Knapp ein Drittel glaubt daran, dass Industrieunternehmen weiterhin ihre Produktion ins Ausland verlagern, im Inland jedoch Innovationen umsetzen werden. Ein Fünftel ist überzeugt, dass wir zukünftig sogar mehr Industrieproduktion in Deutschland haben werden.

Zu den am meisten erwarteten industriellen Entwicklungen zählen hochspezialisierte und klimaneutrale Produkte, Kreislaufwirtschaft, Urban-Mining-Konzepte sowie optimierte aktuelle Produkte und Prozesse. Die Befragten sehen Deutschland nicht als Produzenten von Commodities; über 40% platzierten diese Option an letzter Stelle.

Erste Gerüste für Szenarien

Mit 29 engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern erlebten wir rege Diskussionen, die zu wertvollen Erkenntnissen führten. Auf Basis der Umfrageergebnisse und der Tiefen-Interviews wurden erste Gerüste für mögliche Zukunftsszenarien der Industriearbeit diskutiert:

1. Deeptech-Industrie: Eine innovationsstarke globale Industrie, die neue Industriefelder hervorbringt und starke Partnerschaften eingeht. Hierzu zählen neue Fertigungsverfahren, eine starke Biotechnologie, fortschrittliche Computing-Möglichkeiten und Entwicklungen in der Robotik.

2. Made in Germany / Europe: Eine stärkere Regionalisierung mit Reshoring und Nearshoring von Industrieproduktion im europäischen Raum. Hier wurden sowohl protektionistische Ansätze als auch weltoffene Optionen mit all ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.

3. Designed in Germany, Made in X: Eine Verlagerung der Produktion in andere Länder, wodurch neue Kapazitäten für Innovation und Leitanlagen im Inland entstehen und Raum für technologische Vorherrschaft geschaffen wird.

Zukünftige Qualifikationsanforderungen

Jedes der Szenarien zieht unterschiedliche Qualifikationen und Fachkräftebedarfe nach sich. Die meisten Befragten glauben, dass wir vor allem hochqualifizierte Spezialkräfte benötigen werden. Knapp dahinter rangieren technisch solide New Collar Worker und dual ausgebildete Fachkräfte. Nur ein Bruchteil glaubt daran, dass alle Qualifikationsstufen – auch niedrig qualifizierte Arbeitskräfte – in der Zukunft der Industriearbeit noch einen Platz haben werden. Bildung, Aus- und Weiterbildung sind damit der Schlüssel für eine zukünftig erfolgreiche Industrie und gesellschaftlichen Frieden.

Gesellschaftliche Auswirkungen und Herausforderungen

Die Diskussionen im Future Lab zeigten, dass alle Szenarien Raum für sowohl gesellschaftliche Stabilität als auch Spaltung bieten. Es wurde jedoch angenommen, dass mit höherem Wohlstand soziale Probleme besser gelöst werden können. 

Ein hoher Automatisierungsgrad könnte dazu führen, dass insbesondere Niedrigqualifizierte ihre Arbeitsplätze verlieren, während Hochqualifizierte mit einer Überlast an Arbeit konfrontiert sind. Insbesondere im Szenario „Designed in Germany, made in X“ profitiert hauptsächlich die Bildungs-Elite von hochbezahlten Jobs – eine gesellschaftliche Spaltung wäre denkbar. Eine solche Transformation sollte sich neben der Ausbildung von Top-Talenten vor allem auch mit einer Umschulung und gesellschaftlich sinnvollen Integration von ehemaligen Industriearbeitern konzentrieren. 

Eine abgeschottete Wirtschaft – im Beispiel einer stärkeren Regionalisierung – könnte dazu führen, dass Politik gezielt Automatisierung reglementiert, um eine augenscheinlich menschenfreundliche Gesellschaft zu fördern, sodass menschliche Jobs z.B. gesichert werden. Was menschenzentriert anmutet, könnte jedoch einen Verlust von Innovationskraft und Produktivität und einen damit einhergehenden Wohlstandsverlust bedeuten, der womöglich zu gesellschaftlichen Unruhen führt. 

Das Szenario „Deeptech-Industrie“ scheint gesellschaftlich eine humane Balance zu schaffen. Es kommt jedoch nicht ohne Herausforderungen: Wird der technologische Wandel nicht sorgfältig begleitet, könnten sich Tech-Enthusiasten und Tech-Gegner gegenüberstehen, insbesondere bei ethischen Fragen zu genmodifzierten Pflanzen, KI, Robotik oder der Erforschung von noch unbekannten Phänomenen.

Perspektiven und Ausblick

In einem Szenario einer stark vernetzten, globalen Welt könnte Deutschland als Vorreiter im Bereich Deeptech agieren und eine führende Rolle auf der globalen Bühne einnehmen. Es stellte sich die Frage, ob sich entwickelnde Länder die manuelle industrielle Phase überspringen und direkt eine hochautomatisierte und klimafreundlichere Industrie etablieren könnten. Dies könnte zu einer global ausgewogeneren und kooperativeren Wirtschaft aber auch neuen Wettbewerbern führen. 

In einem Szenario der Regionalisierung und des Reshorings ist es realistisch anzunehmen, dass dieser Prozess eher auf europäischer Ebene als rein national stattfindet. Ein protektionistischer Ansatz könnte wirtschaftliche Stagnation und Wohlstandsverluste mit sich bringen, während eine weltoffene Variante Skalierungsmöglichkeiten in Local-for-Local-Strategien bietet und somit globale Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft ermöglicht.

Nächste Schritte

Das Future Lab hat gezeigt, dass die Zukunft der Industriearbeit noch viele Fragen offen lässt. Die Analyse dazu wird in den kommenden Wochen finalisiert und auf unserer Website veröffentlicht. Das nächste Future Lab findet am 17. Oktober 2024 statt, und interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich hier bewerben:

Im nächsten Future Lab stellen wir die finalen Szenarien vor und leiten daraus ein wünschenswertes Zukunftsbild für die Industrie ab. Industrievertreter sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen.

Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre wertvollen Beiträge und das zahlreiche Feedback, das in die weitere Ausarbeitung der Szenarien einfließen wird. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Industriearbeit.

Szenarien für die deutsche Industrie – Einladung zum Future Lab

  • Spitzenreiter des verarbeitenden Gewerbes: Der Maschinenbau treibt mit 5,2% Anteil an der Bruttowertschöpfung die Wirtschaft voran.
  • Rentenkrise mit landesweiten Protesten: Beitragssätze steigen auf 28,5%
  • Mega-Durchbruch: Forscher finden dank Quanten-Computer Beton-Ersatz
  • Roboter als Kollegen bevorzugt: Ein neuer Trend in der deutschen Arbeitswelt
  • Innovationsgesetz wirkt: Bundesregierung meldet Anstieg der Inlandsproduktion

So oder so ähnlich könnten die Headlines im Jahr 2045 eines möglichen Szenarios lauten.

In diesem hat der Anlagen- und Maschinenbau die deutsche Automobilindustrie längst überholt und führt in Deutschland die Liste des verarbeitenden Gewerbes an. Maßgeblich dafür verantwortlich sind die sprunghaften Entwicklungen in der Robotik und profitable Kreislaufwirtschaftsmodelle, die in den 2030ern enorm an Fahrt aufgenommen haben.

Zunehmende geopolitische Unsicherheiten und wachsende Risiken in den globalen Lieferketten führten in der deutschen Industrie Ende der 2020er Jahre verstärkt zu Strategien des Re- und Near-Shorings. Ukraine-Krieg und Covid hinterließen in der Bevölkerung Spuren. Letztendlich führte das und der hohe Druck der Industrie auf politische Entscheidungsträger dazu, dass die Bundesregierung damals erste Maßnahmen einführte, um die nationale Unabhängigkeit zu stärken. Ein Schlüsselelement dieser Bemühungen war das Technologie- und Innovationsförderungsgesetz, das darauf abzielte, Anreize für die Twin Transition zu schaffen.

Die Entscheidung, Produktionen aus Ländern mit niedrigeren Kosten zurückzuverlegen kombiniert mit einer zunehmend protektionistischen Ausrichtung der EU, führte vorübergehend zu internationalen Spannungen. In den ersten Jahren stiegen die Produktionskosten in Schlüsselindustrien, was sich negativ auf Exporte auswirkte. Diese Situation, kombiniert mit dem demographischen Wandel, erhöhte den Druck auf Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern. 2030 waren Angehörige der Babyboomer-Generation nur noch selten in Werkshallen zu treffen. Doch trotz des Mangels an Arbeitskräften wurde deutlich, dass durch die Ausmerzung von personellen Ineffizienzen und den Einsatz von KI und Robotik eine Steigerung der Produktivität und enorme Kostensenkung möglich war. Klar war aber auch: die Automatisierung des 21. Jahrhunderts hatte wenig mit der des vorigen Jahrhunderts gemein.

Szenarien durchdenken

Was würden diese Ansätze eines Szenarios für Automobil, Metall- und Elektroindustrie, was für die Energiewirtschaft oder eine ganz andere Branche bedeuten? Welche Konsequenzen hätte das für Ihre Personal-Planung, auf die Aus- und Weiterbildung? Welche Schritte müssten heute eingeleitet werden? Dieses und weitere Szenarien erarbeiten wir in den kommenden Monaten.

Erhalten Sie als Projektpartner dieser Studie neue Impulse und Gedanken, die Sie nachhaltig für die erfolgreiche Ausrichtung Ihres Unternehmens einsetzen können. Bis 31. Mai können Sie sich noch beteiligen, um im Szenario-Prozess mit dabei zu sein. Mehr zur Projektpartnerschaft hier oder in einem persönlichen, unverbindlichen Gespräch.

Die Zukunft der Industriearbeit in Deutschland – ein kleiner Blick hinter den Projekt-Vorhang

Seit Januar arbeiten wir bei Themis Foresight an unserer neuen Studie „Die Zukunft der Industrie-Arbeit in Deutschland“. Dabei haben wir bis heute über 30 Interviews mit Innovatorinnen, Industrievertretern, Wissenschaftlerinnen, Gewerkschaftern, Analystinnen, politischen und gesellschaftlichen Akteuren geführt.

Das Interessante: Die Expert:innen unseres Expert Panels sind sich zwar zumeist darin einig, dass der heutige Status Quo unzufriedenstellend ist, und die allermeisten befürworten einen Ausbau des Industrie-Standorts EU und damit auch Deutschlands. Doch gibt es in der Frage, wie wir einen Zielzustand erreichen, in der die deutsche Industrie auch in 25 Jahren weiter in der Weltspitze mitspielt, sehr unterschiedliche Auffassungen. 

Einladung zum Dialog und Co-Creation: Future Lab

Diese Unterschiede sind wichtig, denn der Wettbewerb der Konzepte zeigt, dass unterschiedliche Zukünfte möglich sind. Wir laden Sie herzlich ein, am 18. Juni an unserem Future Lab bei unserem Projektpartner Südwestmetall teilzunehmen, wo wir diese Gedanken in Szenarien gießen werden.

Fortschritt entsteht durch Reibung unterschiedlicher Ideen. Diese Reibung beinhaltet auch, dass sich die Teilnehmenden unserer Future Labs gegenseitig herausfordern: Stimmen denn die Annahmen, auf denen unsere heutigen Strategien für Innovation, Produktzyklen, Zielmärkte oder gegen den Fachkräftemangel fußen? Wie sieht die Automatisierung des 21. Jahrhunderts aus? Inwieweit oder sollten wir überhaupt Prognosen für den Wirtschaftsraum EU berücksichtigen? Und wenn ja, mit welcher Grundeinstellung? Akzeptieren wir die Prognosen als Planziel oder wollen wir die sehr niedrig hängende Latte überspringen? Und wenn ja, um wieviel? Gibt es überhaupt den vielzitierten Fachkräftemangel oder gibt es eine schlechte Verteilung von Arbeit und viel zu viele unsinnige Jobs, die bis 2032 verschwunden sein werden? Ist die künstliche Trennung von Kopf- und Handarbeit, von gewerblichen und kaufmännischen Tätigkeiten überhaupt ein Konzept, das dauerhaft und nachhaltig Hightech hervorbringen kann?

30 Personen – viele Perspektiven. Neben unseren Projektpartnern laden wir bei unseren exklusiven Future Labs auch externe Gäste ein, einen Einblick in das Thema zu erhalten. Diskutieren Sie am 18. Juni in Stuttgart mit, wie die Zukunft der Industrie und der Industriearbeit in Deutschland aussehen könnte. Sichern Sie sich einen Platz unter den Vordenker:innen.

Im Verlauf der Erstellung unserer Studie organisieren wir eine Reihe von Workstreams und Veranstaltungen. Neben unseren Projektpartnern Deutsche Bahn, Südwestmetall und PrtX, engagiert sich unser wissenschaftlicher Beirat dabei, kniffligere Fragen zu erörtern, deren Plausibilität zu prüfen und kritische Ungewissheiten zu formulieren, die für unsere Szenario-Arbeit wichtig sind.

Auf unserem letzten Future Lab Anfang März in Berlin trafen sich 30 Vertreter:innen aus Konzern-Vorständen, Strategie- und Innovations-Bereichen, um sogenannte Future Wheels zu entwickeln. Diese einfache Methode ermöglicht es, die Konsequenzen formulierter Zukunfts-Aussagen deutlicher darzustellen. Welche Konsequenzen ersten, zweiten, dritten usw. Grades kann es denn haben, wenn z.B. Industrie-Unternehmen in Deutschland oder Europa nur noch sogenannte Leitwerke besitzen, in denen innoviert wird, die Massenfertigung aber an vielen Standorten in unterschiedlichen Märkten stattfindet? Oder wie sähe eine Arbeitswelt aus, in der es „den Industrie-Arbeiter“ gar nicht mehr gibt und das Bild von Arbeit nicht mehr durch Kragenfarbe oder Bildungsweg bestimmt wird?

Auch leben unsere Future Labs von erstklassigen Impulsen. So schätzten wir uns glücklich, mit dem ehemaligen BDI-Geschäftsführer Joachim Lang einen Blick in zukünftige Leitplanken einer europäischen Industriepolitik werfen zu können und seine Thesen zu diskutieren. Und der Zeit-Journalistin Vanessa Vus Einschätzungen zu lauschen, was die großen Hebel bei der Migration von Fachkräften nach Deutschland sein werden.

Auch im nächsten Future Lab erwarten Sie rege Diskussionen und spannende Einblicke in die Foresight-Arbeit und zahlreichen Tiefen-Interviews der letzten Monate.

Wie geht es weiter im Projekt? Einladung zur Projektpartnerschaft

Neben den fortlaufenden Sessions mit unseren Projektpartnern und unserem wissenschaftlichen Beirat stehen noch vier weitere große Meilensteine an:

  • Die Entwicklung von Szenarien für Industrie-Zukünfte in Deutschland im Juni,
  • Die Entwicklung eines erstrebenswerten Zukunftsbilds der Industrie-Arbeit in Deutschland im September,
  • Die Entwicklung von Ableitungen und Empfehlungen für die strategische Personalplanung von Industrie-Unternehmen und
  • Die Veröffentlichung der Studie zum Jahresende.

Noch bis Ende Mai haben Sie die Chance, sich als Projektpartner zu beteiligen. Welche Chancen und Risiken bieten sich in den jeweiligen Szenarien für unterschiedliche Branchen? Auf Anfrage vertesten wir auch gerne ihre Strategie oder ihr Geschäftsmodell in den jeweiligen Szenarien.

Ihre

Carina Stöttner und Jan Berger

Gründer Themis Foresight


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Veranstaltungen und Workshops in der Zukunftsforschung und Foresight

In einer Welt, die sich rasant verändert, ist es für Unternehmen essentiell, nicht nur auf den gegenwärtigen Erfolgen zu ruhen, sondern aktiv die Zukunft zu gestalten. Themis Foresight, eine führende Denkfabrik im Bereich der Zukunftsforschung und Corporate Foresight, bietet genau diese Möglichkeit. Mit unseren spezialisierten Veranstaltungen, bekannt als Future Labs, ermöglichen wir Unternehmen, tief in die möglichen Zukünfte ihrer Branche einzutauchen und langfristig neues Geschäftspotenzial zu erschließen.

Die Rolle von Future Labs in der Zukunftsgestaltung

In unseren Future Labs präsentieren wir unsere Forschung zu Themen wie Zukunft der Industrie, zukünftige Technologien wie KI oder Quantencomputing oder unser Wissen rund um die Studien zu zukünftigen geopolitischen Entwicklungen. Eine:r unserer Expert:innen stellt dabei zentrale Trends, Entwicklungen und Szenarien vor, die wir im Anschluss mit Teilnehmenden unterschiedlicher Branchen diskutieren. Diese öffentlichen Future Labs erhielten in der Vergangenheit großen Zuspruch. Teilnehmende erwerben durch die Beschäftigung mit diesen Themen Futures Literacy Kompetenzen.

Die nächsten Termine:

18. Juni 2024 – Stuttgart – Zukunft der Industrie und Industriearbeit

Gerne organisieren wir auch ein Future Lab speziell für Ihr Unternehmen, Ihre Region, Ihre Branche oder Ihre Strategie anwenden. Dabei nutzen wir in der Interaktion praktische Methoden wie Future Wheels, Backcasting und das Futures Triangle, um komplexe Zukunftsszenarien greifbar zu machen. Diese Methoden ermöglichen es den Teilnehmenden, innovative Zukunftsbilder, Szenarien sowie Technologie- und Geschäftsmodell-Roadmaps zu entwickeln.

Unsere Expertise und Ihr Nutzen

Themis Foresight unterstützt DAX-Unternehmen sowie Hidden Champions in Schlüsselbranchen wie Energie, Mobilität, Lebensmittel, Finanzdienstleistungen, ICT und Logistik in allen Zukunftsfragen. Unsere Erfahrung zeigt, dass vielen Führungskräften die Zeit fehlt, sich mit möglichen Zukünften auseinanderzusetzen. Genau hier setzen unsere Dienstleistungen an: Wir bieten nicht nur Einblicke in entscheidende und mögliche Entwicklungen der nächsten Dekaden, sondern identifizieren auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Treiber, die Geschäftsmodelle und Branchen transformieren werden. Unser fundiertes Verständnis von Geschäftsmodellen und unsere Erfahrungen in Zusammenarbeit mit Executives helfen, Ihr Unternehmen in die Zukunft zu begleiten.

Wissenschaft trifft auf Praxis

Die Zukunftsforschung von Themis Foresight ist einzigartig, da sie wissenschaftsgetragene Forschung mit praktischer Zukunftsexpertise und unternehmerischen Gestaltungsoptionen verbindet. Unsere Strategien sind realitätsnah und umsetzbar, orientieren sich an menschlichen Bedürfnissen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten und bereiten den Boden für wirtschaftliche, politische und rechtliche Veränderungen.

Szenarien für CFOs: Unternehmen in einer neuen Weltordnung – Jan Berger auf dem Handelsblatt CFO Summit

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    Themis Foresight
  • Juni 2023
  • News

Jan Berger auf dem Handelsblatt CFO Summit. Bild: Handelsblatt CFO Summit.

Themis Foresight CEO Jan Berger war als Redner auf dem CFO-Summit des Handelsblatts, das am 11. und 12. Juni 2024 in Düsseldorf stattfand. Dieses einflussreiche Event lockte eine Vielzahl von CFOs und Finanzvorständen an, die sich den aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft stellen wollen.

Das Handelsblatt: „Das neue Herausforderungen auf alle zukommen, ist offensichtlich. Sie, als CFO, müssen diesen mit kreativen Lösungen begegnen und gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren.“. Der Handelsblatt CFO-Summit 2023 bot den Teilnehmern die Möglichkeit, mit Vordenkerinnen und Experten über die Auswirkungen aktueller Entwicklungen auf ihr Business zu diskutieren. Themen wie Umgang mit Risiken, Umsetzung neuer Strategien, Mangelwirtschaft, Rohstoffverknappung, Betriebsunterbrechungen sowie Welthandel, Globalisierung und Lokalisierung standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Jan Berger, CEO von Themis Foresight, nutzte seine Keynote, um seine Expertise zu teilen und den Teilnehmer:innen fünf Szenarien für Europas Wirtschaft in einer neuen Weltordnung vorzustellen. Mit tiefgreifendem Wissen über die Trends und Entwicklungen in der globalen Wirtschaftslandschaft gab er den CFOs und Finanzvorständen Einblicke in die Welt der Corporate Foresight.

Unsere neueste Studie

Fünf Szenarien für europäische Unternehmen in einer neuen Weltordnung

Zum Download

In seinem Vortrag verdeutlichte Jan Berger, welche Risiken CFOs und Finanzvorstände in einer sich verändernden Weltordnung antizipieren sollten und wo sich, je nach Szenario, neue Chancen auftun könnten.

Wer Einblicke in die Szenarien möchte, kann sich die Studie frei auf unserer Website downloaden.

Jan Bergers Präsentation lieferte wertvolle Erkenntnisse für die Teilnehmer des Handelsblatt CFO-Summits 2023. Sie eröffneten neue Perspektiven und regten zum Nachdenken über die strategische Ausrichtung von Unternehmen an. Die CFOs und Finanzvorstände wurden ermutigt, den Wandel als Chance zu betrachten und innovative Lösungen zu finden, um ihre Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen.

Nächste Veranstaltung: Future Lab am 18. & 19. Oktober in Berlin

Europas Wirtschaft befindet sich im Umbruch. Was müssen Vorstände und C-Level Executives schon heute antizipieren? Welche falschen Annahmen haben wir zu den Entwicklungen in China und Afrika? Erfahren Sie es von unseren Expert:innen und diskutieren Sie die Ergebnisse in kleinem Kreis mit 20 anderen Executives.

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Interview: European businesses will face many challenges in the coming years

  • Profilbild Abicht

    Jan Berger
  • Juni 2023
  • Interview

Jan Berger speaking at the CFO Forum of KPMG in Greece.

I am happy to reproduce in English an interview that I gave to Greek BusinessNews.gr last week. The original can be found here. Thank you Dimitris Tsoukalas for the interview!

Interview between BusinessNews.gr and Jan Berger – Themis Foresight

Shortly before his participation in KPMG’s 21st CFO Forum in Greece, the founder and CEO of the think tank Themis Foresight spoke to BusinessNews.gr about the future of the European economy and the challenges and opportunities it may bring.

What will be the scope of your keynote at the 21st CFO Forum in Greece? What will you try to get across to the attendees?

I will discuss how the global shifts in economic weight and interests, technological innovation, and financial infrastructure may impact on the European economy. I will also look at changes within the EU itself and sketch out five scenarios for the European economy that my company, Themis Foresight, has developed over the last year. I’m looking forward to the discussion!

What are the main changes that you see taking place regarding the European economy in the following years?

The economies of the EU face several challenges in the coming years. Broadly speaking (and of course there are exceptions), in the last three decades, EU corporations have relied on cheap energy from Russia, cheap commodities from China, cheap security from the U.S., cheap credits from central banks, and the export of high-tech to developing countries in the “global South”. All these premises are gone. It used to be that large manufacturers were in a situation where they could make entire nations dependent on their technologies – not only through the actual products, but through service contracts, consulting, etc. This business model of technology dependence is gone because there are plenty of alternatives on the market. Developing nations are aware of this and leverage these changed conditions in their favor.

Furthermore, the fate of the EU is not decided. Under the impact of the Ukraine war the political center of the EU has shifted from Western Europe further to the East. France and Germany are not aligned. Strong anti-EU tendencies have led to BREXIT, and similar exits may be possible. There’s also a fierce competition of different policy outlooks among European leaders. Some favor more centralization in Brussels, others view the EU as a utilitarian bloc. Irredentism, while currently somewhat of a marginal political force, is still very much alive in a number of Eastern EU countries. Currently, the EU seems incapable of formulating a joint strategy that would satisfy all of its member states.

What are the sources and the reasons for these changes and which sectors are going to be affected the most?

European technology, especially, but not only, in the digital space, are increasingly non-competitive with China and the U.S. And we’re only looking at the beginning of this development. The Australian ASPI institute recently published a report in which they compared scientific publications around critical future technologies and came to the conclusion that China is in the lead in 37 out of 44. Formerly developing nations like China or India are making their economic weight felt in the world. G7 GDP (PPP) was surpassed by that of the BRICS states. This gives them leverage in global politics. The African continent will be a major source of economic growth and technological development in the coming decades. This has different implications on different sectors of the economy. Automotive and its suppliers may be hit very hard lest it proves capable of not only mastering the scale-up of electric mobility, but to also develop new mobility concepts. European manufacturing is still very advanced. Yet, other countries are closing the gap or have already surpassed European manufacturers when it comes to new materials.

We also witness a strong regionalization of economic zones. The picture that we’re headed into a global confrontation between China and the U.S. is one-sided and only one scenario. We may also see the development of up to a dozen trade regions that will negotiate new conditions and new rules of trade. This will impact heavily on the logistics sector with new routes, new types of logistics. For instance, Europe remains energy-hungry but has foreclosed energy imports from Russia. Last, but not least, energy-intensive industries like chemicals or steel are at a severe competitive disadvantage due to the high energy prices in Europe.

In February Themis Foresight published the document “At the Cusp of A New Era” presenting five scenarios for European business in a new world order. Could you present them to us in brief? Which of the five do you think most likely to happen?

The scenarios are deliberately set for the year 2045. And the purpose of the scenarios was not to determine the likelihood of any one scenario to win out, but rather to enable businesses and politics to jointly discuss the merits of each scenario for their own purpose. Four scenarios are politically driven. A fifth scenario is counterfactual and hypothetical if business had its own way without having to worry too much about political interference. Our scenario “History Ends, Again” discusses the impact for the European economy if the “global West” maintained its leadership in the world, still dominated heavily by the U.S. Our scenario “The Great Exit” looked into the question of what would happen if the EU were to fall apart. In some countries of the EU, we observe strong tendencies of focusing on the internal market only, spiced with concepts of degrowth economics. We called it “Global Village Europe”. And the fourth political scenario “A Flourishing Middle-Power” anticipates a Europe that navigates the global tensions to its own advantage and makes itself less dependent on American security policy. Glimpses of such a scenario could be observed during French president Emmanuel Macron’s recent visit to China.

Five Scenarios for European Business

New World Order

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Are there challenges that European business will have to face in the future that are included in any given scenario?

Yes, every scenario discusses trade-offs. But the challenges are different and not only limited to business. A significant premise for any continued Western leadership in the world is not only an acceleration of innovation cycles in industries, but the ability to rally the majority of the population behind the idea of Western democracy which has started to erode in reaction to Reaganomics in the U.S., Thatcherism in the U.K., and austerity measures in the wake of the world financial crisis of 2008. Will there be sufficient financial resources and inventiveness and social flexibility to achieve this?

The scenarios that anticipate less European involvement in an American-led security doctrine need to anticipate a significant increase in spending on defense. This money is currently allocated in education, social welfare or economic subsidies like agriculture. Either way, it’s not going to be easy to negotiate new priorities.

What would you advice CFOs and business leaders in Greece? Where must they focus in order to cope with the new world landscape and the shifts in the European economy? 

With shipping, transportation, and tourism being three strong pillars of the Greek economy, CFO’s should closely watch the development of international financial mechanisms. The dominance of the U.S. Dollar is being challenged everywhere in the world – not only in deals that Sino-Saudi oil trade can be handled in Yuan or the trade between Brazil and China in Yuan. The Shanghai Cooperation Organization, ASEAN, BRICS, etc. have encouraged initiatives for trade in local currencies. The Mercosur states discuss the introduction of a joint currency similar to the Euro in Europe. This calls for a diversification of currency portfolios. It may also mean for the banking sector an increase of the cost of capital on top of inflationary tendencies, and thus debt financing through banks may become more difficult. Other financial products may be called for that weigh less on the balance sheets of banks and corporations.

More broadly speaking, we have observed a shift of innovation away from only digital technologies towards technologies that have a positive impact on the environment – be it around climate issues with renewable energies, renewable or climate-neutral materials, circular economies, but also in agriculture with a focus of innovation going in the direction of reversing damages to biodiversity that we have inflicted on nature in the last two centuries. Innovating in this space and being able to scale such new forms of production will be a core component of the economies of the future. As refined petroleum products will gradually be replaced by alternatives such as hydrogen or carbon-neutral ammonia and other fuels, this will have implications not only on end-production but also delivery routes and techniques. Greek business may be well-positioned to innovate in these areas.

Can your strategy stand the stress test?

We apply our scenarios to business models and strategies of our clients. Which developments do you need to anticipate? Which risks could emerge? And what new chances are there?

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