Was uns dieses Jahr beschäftigen wird
Liebe Leserin, lieber Leser,
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches neues Jahr 2023, in dem Sie kluge Entscheidungen für die Zukunft Ihres Unternehmens treffen werden. Die Anfragen der letzten Wochen stimmen uns bei Themis Foresight zuversichtlich. Aus der Energie-, Immobilien-, Ernährungs-, und Finanzwirtschaft und einer Reihe von Industrieunternehmen erreichten uns Anfragen, dass Unternehmen ihre Foresight-Fähigkeiten stärken möchten. Das ist gut, denn die Erreichung der Vorgaben des EU-Green Deals bei gleichzeitiger Energie-Krise, einbrechenden Absätzen in Asien und Fachkräftemangel lässt sich nicht in wenigen Monaten oder zwei bis drei Jahren bewerkstelligen. Hierfür ist langfristige Ausrichtung erforderlich.
Wir werden gerade hier auf LinkedIn oft nur durch unsere Veröffentlichungen wahrgenommen. Auch in diesem Jahr wird es einige davon geben. Aber wir werden vermehrt gefragt, was genau unsere Dienstleistungen sind, wenn wir gerade nicht die Ergebnisse unserer Arbeit in Analysen und Studien vorstellen. Dieser Newsletter soll diese Frage ein Stück weit anhand von Beispielen beantworten und Sie einladen, einen Teil Ihres neuen Jahres mit uns zu verbringen. Wir haben die letzten Wochen des alten Jahres genutzt, uns auf mehrere Projekte vorzubereiten, die unseren Klienten für die Zukunft ihrer Unternehmens wichtig sind.
Was uns dieses Jahr beschäftigen wird
ENERGIE & WIRTSCHAFT – ENERGIEKOSTEN VON UNTERNEHMEN SENKEN
Die explosionsartig gestiegenen Energie-Preise schlagen sich drastisch auf das EBIT nieder. Doch noch zögern viele Unternehmen, ihr Energiemanagement umzubauen, weil hohe Investitionen getätigt werden müssen bei gleichzeitiger starker Ungewissheit, wie die Energieversorgung von morgen und übermorgen aussehen wird. Mein Kollege Prof. Dr. Lothar Abicht und ich haben im Herbst letzten Jahres eine Studie zu Energie-Zukünften veröffentlicht. Dieses Jahr werden wir mit einigen Unternehmen Frameworks für ein zukünftiges Energie-Management erarbeiten, die schnell auf Kostenreduktion einzahlen sollen und gleichzeitig anschlussfähig sind für die Energieversorgung in 10 und 15 Jahren.
DEKARBONISIERUNG – WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN KLIMANEUTRAL WERDEN?
Die eiskalten Wochen vor Weihnachten und die sommerlichen 16°C in der Berliner Silvesternacht waren Erinnerungen daran, dass das Klima keine Rücksicht auf unsere Alltagsprobleme nehmen wird. Schon im letzten Jahr arbeiteten wir mit Banken und Versicherungen an SFDR-konformen Investitions-Roadmaps in Technologien, die auf die Mitigation der Klimakrise einzahlen. Wir werden mit einigen Unternehmen Dekarbonisierungs-Roadmaps entwickeln, die dabei helfen werden, bis Mitte-Ende der 30er-Jahre klimaneutral zu produzieren. Grundlage für diese Projekte werden die fortgesetzten Studien in unserem Projekt „Die Fünfte Industrielle Revolution“ sein.
NEUE WELTORDNUNG – WAS BEDEUTET DAS FÜR UNTERNEHMEN?
Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar äußerte sich neulich, dass eine noch sehr, sehr westliche Weltordnung durch den Ukraine-Krieg in die Flucht geschlagen und durch eine Welt des „Multi-Alignment“ ersetzt wird. Welche Folgen das für die europäische Wirtschaft haben kann, untersuchen wir in unserer Studie „Zukünfte der europäischen Wirtschaft“, die im Februar erscheinen wird und deren Zwischenergebnisse wir in der Analyse „Die europäische Wirtschaft in einer neuen Weltordnung“ neulich veröffentlichten. Auch zu diesem Thema arbeiten wir Anfang des Jahres mit zwei Unternehmen und einem Unternehmensverband zusammen, die sich wünschen, die Szenarien unserer Studie auf ihre Geschäftsfelder zu übertragen und Vorschläge zu unterbreiten, wie eine Neuausrichtung aussehen kann.
ZUKUNFTSKOMPETENZEN – WELCHE FUTURE SKILLS BRAUCHEN UNTERNEHMEN WIRKLICH?
Zu Klimawandel, Energiekrise und globaler Neugestaltung der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik gesellt sich immer spürbarer der demografische Wandel. Zwar ist dieser kein neues Phänomen, doch viele Unternehmen reagieren mit den gleichen alten Rezepten darauf, dass 15% der erwerbsfähigen Menschen bis 2035 aus dem Arbeitsmarkt austreten werden. Besseres Employer Branding, „New Work“ und Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland werden diesen massiven Verlust an Arbeitskraft allein nicht kompensieren können. Vielmehr werden Unternehmen dazu gezwungen sein, noch viel verstärkter Prozesse zu automatisieren. Wie die Zusammenarbeit zwischen Menschen, Robotern und Algorithmen in Zukunft aussehen wird und welche Rolle HR-Bereiche in Zukunft einnehmen werden, haben wir in unserem Buch „Die Zukunft der KI im Talentmanagement“ und einem Beitrag im Buch „Employability Management 5.0“ umrissen. Auch hier freuen wir uns auf einige Projekte, in denen wir CHROs unterstützen, zukünftige Skills und Kompetenzen bei ihren heutigen Mitarbeitenden zu entwickeln.
FORESIGHT ALS ZUKUNFTSREZEPT
Durch all diese Vorhaben zieht sich ein roter Faden. Die neuen Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen konfrontiert sehen, lassen sich nicht oder nur sehr bedingt mit den Rezepten der Vergangenheit lösen. Sie alle erfordern den Blick aus einer oder mehreren Zukünften, um effektive Lösungen zu finden.
FUTURE LABS
„Inspirierend, bereichernd, kraftvoll und relevant zur Bewältigung unserer täglichen Geschäftsprobleme.“
„Die Zukunft“ lässt sich nicht vorhersagen, denn es gibt sie nicht. Es gibt unendlich viele Zukünfte, je nachdem wie viele Parameter Ihres bisherigen Geschäfts sich ändern werden und mit welchen Absichten Sie und Ihre Wettbewerber sich auf das Morgen vorbereiten. Aus unserer eigenen Gründungsgeschichte wissen wir, dass es hilfreich ist, in mehreren Szenarien gleichzeig zu denken und sich vorzustellen, wie sich die Zukunft, die sich in einem Szenario abbildet, wohl anfühlen wird Sich auf Schwachstellen, Ungewissheiten, Komplexitäten und Mehrdeutigkeiten einzustellen, Gestaltungsoptionen parat zu haben, wenn unerwartete Ereignisse eintreten, und ungewollte Überraschungen zu vermeiden – das ist die Aufgabe von Corporate Foresight. Im letzten Jahr führten wir mit unseren Beiräten und einer Reihe von Wirtschaftslenker:innen zwei Future Labs durch. Je mehr wir gespiegelt bekamen, dass diese Zusammenkünfte „inspirierend, bereichernd, kraftvoll und relevant zur Bewältigung unserer täglichen Geschäftsprobleme“ sind, wie es eine Teilnehmerin ausdrückte, desto mehr wuchs in uns der Wunsch, solche Future Labs auch einem größeren Kreis zu öffnen.
Wir werden in der ersten Jahreshälfte drei Future Labs veranstalten und laden Sie herzlich ein, daran teilzunehmen.
Die Themen dieser Labs wurden oben schon angerissen. Sie alle sind relevant für Entscheidungen, die heute in Unternehmen vorbereitet werden, aber erfordern einen Blick über den Zeithorizont klassischer Strategieberatung hinaus.
19. April 2023 – Zukünfte der europäischen Wirtschaft
In diesem Future Lab stellen wir die fünf Szenarien unserer Studie „Zukünfte der europäischen Wirtschaft“ vor. Im Austausch mit Ihren Peers und den Autor:innen der Studie werden sie diese Zukünfte für sich erlebbar gestalten und sich die Frage beantworten, wie Ihr Unternehmen in diesen Szenarien seine Stärken ausspielen kann.
10. Mai – Dekarbonisierungs-Roadmaps für die europäische Industrie
In diesem Future Lab stellen wir Ergebnisse aus unserem Projekt „Die Fünfte Industrielle Revolution“ vor, das der Frage nachgeht, wie die heutigen Industrien 2050 aussehen werden, wenn sie alle klimaneutral produzieren. Im Austausch mit Ihren Peers aus anderen Industrien und den Autor:innen der Berichte, erproben Sie das Ineinandergreifen zukünftiger klimaneutraler Technologien und entwickeln exemplarisch Roadmaps zur Erreichung profitabler klimaneutraler Produktion.
7. Juni 2023 – Skills und Kompetenzen 2035
In diesem Future Lab beantworten wir die Frage, warum besseres Employer Branding, „New Work“ und Anwerbung ausländischer Fachkräfte unzureichende Mittel sind, mit den Herausforderungen neuen Wirtschaftens und dem Austritt von 15% der Arbeitskraft aus dem Arbeitsmarkt umzugehen. Stattdessen entwickeln wir mit Ihnen Bilder vom zukünftigen Zusammenspiel zwischen Menschen, Robotern und Algorithmen und skizzieren den Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeitenden im Jahr 2035. Aus diesem Arbeitsalltag leiten wir gemeinsam ab, welche Kompetenzen und Skills Ihr Unternehmen zukünftig benötigt, und in welches Reskilling und Upskilling es sich heute lohnt zu investieren.
Wir freuen uns sehr auf dieses Jahr mit Ihnen!
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen,
Ihr Jan Berger