Wir befinden uns mitten in einer digitalen Revolution, die alle Lebensbereiche betrifft. Ein bedeutender Treiber dieser Revolution ist die Künstliche Intelligenz (KI).
Zu einem der großen Wachstumsbereiche für künstliche Intelligenz gehört das Talentmanagement.
Die Vorteile, die KI-Systeme Personalabteilungen bieten, liegen auf der Hand: Vor allem dort, wo sich Abläufe automatisieren lassen, spielt künstliche Intelligenz ihre Stärken aus. So lässt sich der Zeitaufwand für das Lebenslauf-Screening nach Angaben von Expert:innen durch den Einsatz von KI um bis zu 90% reduzieren. Das macht wertvolle Ressourcen für HR-Kernaufgaben wie Jobinterviews, Active Sourcing oder Weiterqualifizierung frei.
Der Gesetzgeber spricht bei Bereichen wie dem Talentmanagement von Hochrisikobereichen und meint damit, dass hier Menschen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu Schaden kommen können – sei es gesundheitlich, sei es beruflich oder anderweitig. Um das Risiko zu minimieren, dass KI in Hochrisikobereichen Schaden anrichtet, muss sie also nicht nur technische, sondern auch ethische Anforderungen erfüllen.
Der Einsatz von KI im Talentmanagement erfordert daher nichts Geringeres als eine scharfe Bestimmung von ethischen Unternehmenswerten – etwas, das für viele Unternehmen noch nicht selbstverständlich ist.
Ethische Leitlinien von Unternehmen sind heute primär eine Absichtserklärung und manchmal noch nicht einmal das, sondern nur eine Marketing-Strategie, um eine bestimmte Außenwirkung zu transportieren. Künstliche Intelligenz kann mit Absichtserklärungen aber nicht arbeiten, sie braucht messbare ethische Maßstäbe.
Warum ist das wichtig für Unternehmen?
Unternehmen werden immer häufiger gezwungen sein, sich mit KI auseinanderzusetzen, um mit ihren Mitbewerbern Schritt halten zu können. Es ist zu erwarten, dass der Gesetzgeber gerade den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Hochrisikobereichen wie dem Talentmanagement immer strenger regulieren wird.
Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen frühzeitig stellen, können den Einsatz ethischer Unternehmens-KI etablieren und optimieren. Unternehmen, die sich von der Entwicklung abhängen lassen, riskieren nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch ihren guten Ruf, wenn sie durch unbedachten, diskriminierenden Einsatz von KI-Software Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen schädigen. Diese Unternehmen werden außerdem langfristig nicht in der Lage sein, die besten Talente für sich zu gewinnen: Künstliche Intelligenz spart im Talentmanagement nicht nur Zeit – ethische KI gibt auch die objektiveren Empfehlungen. Kandidat:innen werden daher zukünftig immer häufiger erwarten, dass Unternehmen ethische Recruiting-KI einsetzen.