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Wie sieht die Industrie in Deutschland in 20 Jahren aus?

Profilbild Themis Foresight

Wie sieht die Industrie in Deutschland 2045 aus und was bedeutet das für die Arbeit im Industrie-Kontext? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Studie „Zukunftsszenarien für die Industrie und Industriearbeit in Deutschland“, die Themis Foresight gemeinsam mit ihren Partnern Südwestmetall, DB und Perthex erarbeitet hat. In einer Abschlussveranstaltung mit über 60 Vertreter:innen aus Industrie, Bildung, Gewerkschaften und Politik wurden die finalen Ergebnisse vorgestellt und intensiv diskutiert.

Vier Szenarien für die Zukunft der Industrie

Welche Rahmenbedingungen beeinflussen die industrielle Entwicklung? Welche Rolle spielen Automatisierung, Globalisierung und Standortpolitik? Und welche Qualifikationsstufen und Fähigkeiten werden in der Industriearbeit von morgen gefragt sein? Die Studie identifiziert vier plausible Szenarien:

  1. Deeptech Deutschland
    Deutschland wird zum führenden Standort für hochspezialisierte, technologische Innovationen. Forschung und Entwicklung treiben das Wachstum, während hochautomatisierte Produktionsprozesse einfache Tätigkeiten ersetzen. New Collar Worker mit spezialisierten Qualifikationen sind gefragter denn je.
  2. Designed in Germany, Made in the World
    Deutschland bleibt ein Innovationsstandort, die Produktion verlagert sich jedoch zunehmend ins Ausland. Wertschöpfung entsteht vor allem durch Forschung, Entwicklung und Design, während klassische Produktionsarbeitsplätze weitgehend entfallen. Die Abhängigkeit von globalen Lieferketten steigt.
  3. Europäische Regional-Industrie
    Die Produktion konzentriert sich auf Europa – ein Schritt hin zu mehr wirtschaftlicher Resilienz und weniger geopolitischer Abhängigkeit. Der Fokus liegt auf nachhaltiger, regionaler Fertigung. Handwerkliche und manuelle Tätigkeiten bleiben relevant, da Automatisierung nicht in allen Bereichen umsetzbar ist.
  4. Local-for-Local-Industrie
    Die globale Industrieproduktion wird stärker dezentral organisiert. Unternehmen setzen auf regionale Produktionsstandorte, um Märkte lokal zu bedienen. In Europa führt das zu einer verstärkten Automatisierung und einer Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften, während einfache Tätigkeiten zunehmend entfallen.

Szenarien als strategisches Werkzeug für die Industrie

„Szenarien helfen Unternehmen, sich auf unterschiedliche Zukunftsoptionen vorzubereiten und Unsicherheiten zu navigieren. Sie sind keine Prognosen, sondern ermöglichen es, strategische Weichenstellungen frühzeitig zu treffen“, erklärt Carina Stöttner, Themis Foresight.

In einer abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Barbara Resch (IG Metall Baden-Württemberg), Dr. Joachim Schulz (Südwestmetall), Hanno Hoehn (MANN+HUMMEL Group), Prof. Dr. Hubertus Bardt (Institut der deutschen Wirtschaft) und Carina Stöttner (Themis Foresight) die Konsequenzen der Szenarien für Industrieunternehmen, Beschäftigte und Politik. Die Diskussion wurde moderiert von Jan David Ott (Themis Foresight).

Zukunfts-Szenarien für die Industrie und Industriearbeit

Die vier Zukunftsszenarien stehen ab sofort zum kostenfreien Download bereit.

Nächste Schritte und Anwendung in der Praxis

Die Studie ist ein Ausgangspunkt für weiterführende Diskussionen und konkrete Ableitungen für Unternehmen, Verbände und Politik. In den kommenden Monaten wird Themis Foresight Workshops mit Unternehmen und Branchenverbänden durchführen, um die Szenarien auf spezifische Geschäftsmodelle, Industriecluster und politische Rahmenbedingungen anzuwenden.

Wer mehr über die Szenarien erfahren möchte, hat die nächste Gelegenheit beim Handelsblatt Live-Event zur „Zukunft Stahl“ Anfang März, wo Themis Foresight die Ergebnisse erneut vorstellen wird.

Über Themis Foresight

Themis Foresight unterstützt Unternehmen dabei, die Chancen zukünftiger Entwicklungen zu erkennen und aktiv zu gestalten. Durch strategische Vorausschau und Zukunftsszenarien helfen wir Industrie, Politik und Verbänden, langfristige Entscheidungen auf eine belastbare Basis zu stellen.

📩 Kontakt für weitere Informationen: Carina Stöttner – cs@themis-foresight.com


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